Ermordet. Verscharrt. Verdrängt.

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Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Spee-Gymnasiums besuchen Ausstellung zum Massaker im Arnsberger Wald

Am vergangenen Freitag und Dienstag besuchten die ersten beiden von drei Klassen der Jahrgangsstufe 10 des Friedrich-Spee-Gymnasiums die Ausstellung „Ermordet. Verscharrt. Verdrängt.“ im Haus Kupferhammer in Warstein. Die Schülerinnen und Schüler erfuhren auf eindringliche Weise vom Schicksal der 208 polnischen und sowjetischen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die zwischen dem 21. und 23. März 1945 an drei Stellen im Arnsberger Wald grausam ermordet und verscharrt wurden. Besonders bewegend war der Austausch mit dem Archivar Dr. Lukas Grawe, einem ehemaligen Schüler des Gymnasiums, über den Umgang mit unserer Erinnerungskultur.

Das Massaker im Arnsberger Wald war eines der schlimmsten regionalen Verbrechen in der Endphase des Zweiten Weltkriegs. Angehörige der Waffen-SS und der Wehrmacht ermordeten im März 1945 insgesamt 208 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, darunter auch drei Kinder. Die Opfer wurden an verschiedenen Orten im Arnsberger Wald erschossen und in Massengräbern verscharrt.

Die Aufarbeitung solcher Verbrechen gestaltet sich oft schwierig, da viele dieser Taten nach dem Krieg verdrängt worden sind oder unbeachtet blieben. Erst Jahrzehnte später begann eine intensive Auseinandersetzung mit diesen Ereignissen, die unter anderem auch zu dieser neuen Ausstellung zum 80. Jahrestag des Massakers führten.

Im Anschluss an die Führung durch die Ausstellung resümierten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Dr. Grawe – auch im Kontext der russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine – die Wichtigkeit der Erinnerungsarbeit, die uns hilft, das (Unrechts-)Bewusstsein für die Verbrechen der Vergangenheit zu schärfen, um diese nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.