Tageszeitung „Der Patriot“ vom 22.02.2024 / Dagmar Meschede
Die Rüthener scheinen ein besonderes Lese-Gen zu haben. Binnen weniger Jahre ist es nun das dritte Mal, dass ein Schüler des Friedrich-Spee-Gymnasiums den Kreisentscheid des Vorlesewettbewerbs gewonnen hat. Jetzt hat Marlen Schiermeister bei der Kreisentscheid-Austragung am Erwitter Gymnasium das Rennen gemacht und sich für den Bezirksentscheid qualifiziert.
Die aus Drewer stammende Sechstklässlerin hat aus Tanya Stewners Kinderbuch „Alea Aquarius – Die Farbe des Meeres“ und „Das Geheimnis von Darkmoor Hall“ vorgelesen und mit ihrem Vortrag die fünfköpfige Jury überzeugt.
Insgesamt 16 Jungen und Mädchen der sechsten Klassen aus dem Einzugsgebiet Kreis Soest-Ost traten in Erwitte beim Kreisentscheid gegeneinander an. Die Sechstklässler vertreten Schulen aus Kommunen wie Lippstadt, Erwitte, Anröchte, Geseke und Rüthen.
Zwischen drei und fünf Minuten durften die Schüler zunächst aus einem Buch ihrer Wahl lesen. Dazu zählten Kinder- und Jugendbuchklassiker wie zum Beispiel Otfried Preußlers „Das kleine Gespenst“, aber auch fantasievolle Geschichten wie Tanja Stewners „Alea Aquarius“ oder Neal & Jarrod Shustermans Klima-Jugendthriller „Dry“ gehörten dazu. Darüber hinaus mussten sie aus einem ihnen unbekannten Text lesen, den sie erst beim Wettbewerb vorgelegt bekamen. Ausgewählt hatte Irmgard Lappe, die für die Organisation und Durchführung des Vorlesewettbewerbs verantwortlich war, Nina Schewelings Abenteuergeschichte „Das Geheimnis von Darkmoor Hall“.
„Ihr habt das super gemacht“, lobte Lappe zum Abschluss des dreistündigen Lesemarathons die Schüler. Einen sehr spannenden Vormittag hätten sie und die Juroren erlebt.
Zu den Bewertungskriterien zählen beim Kreisentscheid die Lesetechnik, die Textgestaltung und das Textverständnis. Dabei spielten für die Juroren unter anderem Punkte wie die Textauswahl, flüssiges Lesen, eine deutliche Aussprache, die Wiedergabe der Stimmung des Textes, aber auch eine Vorstellung des Buchs eine Rolle.
„Ihr alle seid Sieger und habt schon an euren Schulen gewonnen“, lobte Klaus Grothe, Schulleiter des den Kreisvorlesewettbewerb veranstaltenden Erwitter Gymnasiums, die Lesekunst der Kinder. Sie seien in die Bücher förmlich eingetaucht. „Lesen ist eine tolle Sache“, befand Grote und verwies darauf, dass das Abtauchen in fremde Welten den Spaß am Weiterlesen fördere. Damit die Lust am Lesen erhalten bleibt, bekamen die Mädchen und Jungen zum Abschluss des Kreisentscheids neben einer Urkunde auch ein Buchgeschenk.
6900 Schulen haben sich an der nunmehr 65. Wettbewerbsrunde 2023/24 beteiligt. So viel wie lange nicht mehr, informiert die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, auf dessen Initiative der Wettbewerb zurückgeht. Zwischen Mitte März und Ende April geht der Vorlesewettbewerb in die Bezirksrunde. Bis Ende April wird dann um den Einzug in die Landesentscheide gelesen. Für Juni ist schließlich das große Finale angesagt.
Fotos: FSG Rüthen