Das war eine willkommene Abwechslung zum Unterrichtsalltag: 130 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Friedrich-Spee-Gymnasiums Rüthen erlebten am letzten Dienstag vor den Ferien einen abwechslungsreichen MINT-Tag an der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL). MINT steht für die Wissensbereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Unter dem Motto „Entdecke die Welt der MINT-Fächer“ hatten die Schüler die Möglichkeit, aus sieben spannenden Programmen eine Auswahl nach ihren persönlichen Schwerpunkten zu treffen, um so einen spannenden wie praxisnahen Blick auf die Themen zu bekommen.
Nach einer kurzen Versammlung aller Schülerinnen und Schüler auf dem Campus und einer Begrüßung durch die Organisatoren der HSHL verteilten sich die Gymnasiasten erwartungsvoll entsprechend ihrer Programmwahl in den verschiedenen HSHL-Gebäudeteilen.
Vielfältige Workshops
Die Auswahl der Workshops war vielfältig und umfasste Themen wie Molekularbiologie, Mechatronik, Roboter und Kunststoffe. Sehr beliebt war der Workshop zur Molekularbiologie, in dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eigene Experimente durchführen konnten und so die Grundlagen der DNA-Analyse erforschten. Mittels der sogenannten Gelelektrophorese wurden DNA-Fragmente unterschiedlicher Länge aufgetrennt und bestimmten Organismen zugeordnet. So wurde den Schülern die bedeutende Rolle der Molekularbiologie in der modernen Wissenschaft nähergebracht.
„Wie bringt man autonomen mobilen Robotern das Sehen und Denken bei?“ Und: „Wie nimmt ein selbstfahrendes Fahrzeug die Umgebung wahr?“ Diese und andere Fragestellungen waren Themen in dem ebenfalls gut besuchten Workshop Mechatronik. Durch den Umgang mit dem Microcontroller Arduino, der mittlerweile auch als professionelle Lösung für industrielle Anwendungen Einsatz findet, erfuhren die Rüthener Schülerinnen und Schüler, dass Programmierung machbar und definitiv kein Hexenwerk ist.
Vereinigung von Kreativität und Technik
Die kreative Ader der Oberstufenschüler wurde in einem Workshop zur 3D-Gestaltung mit Blender gefördert. Dort lernten die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten, wie sie digitale Modelle erstellen und gestalten können. Die Kombination aus Kunst und Technik faszinierte viele. Die Schülerin Greta Kleinehr äußerte abschließend sogar die Zukunftsidee, „Graphikdesign oder Architektur zu studieren“ und erklärte, durch den heutigen Workshop darin bestärkt worden zu sein.
Ein weiterer spannender Aspekt des MINT-Tages war der Workshop zur Nachhaltigkeit im Transportsektor und E-Mobilität. Die Schüler erfuhren, wie wichtig nachhaltige Lösungen für die Zukunft sind und welche Technologien zur Reduktion von CO₂-Emissionen beitragen können. Dies gelang besonders eindrucksvoll, indem die Vor- und Nachteile von E-Autos nicht nur theoretisch von den Dozenten erläutert wurden. Echte E-Autos auf Hebebühnen im Technikum der HSHL machten die Besonderheiten buchstäblich begreiflich.
Cybersecurity im Fokus
Ein ganz anderes, aber nicht weniger spannendes Thema war das Passwort-Hacking. In diesem Workshop lernten die Teilnehmer, wie wichtig Cybersecurity ist und welche Methoden verwendet werden, um Passwörter zu knacken. Es herrschte große Überraschung über die Komplexität und die Herausforderungen, die mit der Sicherung digitaler Informationen verbunden sind. Den Schülern Justus Arens und Eike Mehn kamen Zweifel an der Sicherheit ihrer Passwörter und so ließen sie im Anschluss ihre eigenen Passwörter bei den Dozenten der Veranstaltung hinsichtlich der Passwortstärke überprüfen.
Zufrieden und mit tollen Erfahrungen war das Fazit der Schülerinnen und Schüler eindeutig: Der MINT-Tag an der HSHL war ein voller Erfolg und bot die Möglichkeit, verschiedene MINT-Disziplinen hautnah zu erleben. Die positiven Rückmeldungen zeigten, dass solche Veranstaltungen einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Interesses an den MINT-Fächern leisten können. Lehrer Jan Emmerich freute sich über das breite Angebot des Kooperationspartners: „Ich bin zuversichtlich, dass der MINT-Tag das Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Themenfeldern noch weiter gefördert hat und möglicherweise zur Studienentscheidung beiträgt – womöglich dann auch an der nahegelegenen HSHL in Lippstadt.“