„Mit den Kindern ins Gespräch kommen!“

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Eltern informierten sich am 8.03.2022 am Friedrich-Spee-Gymnasium zum Thema Mediensicherheit und Medienerziehung. Das Erprobungsstufenteam hatte zusammen mit dem IT-Beauftragten Herrn Dohmann diesen Abend initiiert und viele Erziehungsberechtigte der Jahrgangsstufen 5 und 6 folgten der Einladung in die Alte Aula.

Soziale Netzwerke, Kommunikations- und Arbeitsplattformen, Nachrichtendienste, Videoportalen u.a. sind Teil des medialen Alltags und werden auch von den Schülerinnen und Schülern der Erprobungsstufe unseres Gymnasiums schulisch und privat selbstverständlich genutzt. In der Jahrgangsstufe 5 finden sich neue Klassengemeinschaften zusammen, die nicht nur real, sondern auch virtuell in sozialen Netzwerken und Nachrichtendiensten existieren. Vorgänge des sozialen Miteinanders innerhalb der Klassengemeinschaft verlagern sich daher zum Teil in den digitalen Bereich, sie entziehen sich der Wahrnehmung innerhalb des Klassenraums.  Die virtuellen „Klassengemeinschaften“ befinden sich damit in einer Schnittmenge zwischen Schule und Privatbereich. Begleitung,  Eingreifen und Kontrolle sind für Lehrerinnen und Lehrer erschwert. Frau Wiegand-Claes betonte bei ihrer Einführung in den Abend in diesem Zusammenhang, dass es eines Austauschs zwischen Schule und Eltern bedarf, um einen kompetenten und kritischen Umgang mit Internet und Medien gemeinsam zu fördern.

Burkhard Pukrop von der Kreispolizeibehörde Soest (Bereich Kriminalprävention) gestaltete den Informationsabend gemeinsam mit Anna Franke und Paulina Hoyer, Bundesfreiwilligendienstleistende 2021/2022 und 2020/2021. Die beiden Expertinnen stellten dem interessierten Publikum verschiedene soziale Netzwerke, Nachrichtendienste, Videoportalen u.a. vor. Beide bringen aufgrund ihres Alters eine gewisse Nähe zur Lebenswelt der Schülerschaft mit und konnten aus erster Hand zum Thema soziale Netzwerke berichten. Im Vorfeld hatten sie Schülerinnen und Schüler der Erprobungsstufe zu deren Mediennutzung befragt. Mehrfach ermunterte Anna Franke die Eltern, sich die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten „auf Snapchat“ und Co zeigen zu lassen, um über Sicherheitseinstellungen gemeinsam zu beraten und dabei Grenzen und Gefahren im Gespräch auszuloten.
Die vielen detaillierten Fragen der Eltern während der Präsentationen zeigten, wie sehr die Mediennutzung in den Familien diskutiert wird und dass viele Eltern sich mit ähnlichen Problemen beschäftigen. Daher riet Burkhard Pukrop dazu, sich als Elternschaft besser zu vernetzen und gemeinsam Fragen rund um das Thema Mediennutzung und Gefahren anzugehen. Er rundete den Abend mit einigen Fakten zum Strafrecht, Fallbeispielen und Hinweisen zu psychischen Folgen z.B. von Cyber-Mobbing ab.

Alle Experten, die bereitwillig die zahlreichen Fragen der Elternschaft spontan berücksichtigten, waren sich am Ende des Abends einig, dass Vertrauen zwischen Kindern, Eltern und Lehrenden der Schlüssel im sicheren Umgang mit den Medien sei. Einige Vorkehrungen, wie etwa eine kindgerechte Konfiguration der Geräte, Gespräche in der Klasse oder zu Hause sind äußerst hilfreich, aber erst dann besonders wirksam, wenn alle Beteiligten offene Gespräche miteinander führen. Dazu zählen ernsthaftes Interesse für das mediale Handeln der Kinder und das Bewusstmachen der Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen. Dann öffnen diese sich auch, wenn Probleme auftreten, und „Schäden“ lassen sich eher begrenzen. Damit griff der Referent von der Polizei die Ängste vieler Eltern auf.