Studienfahrt der Q2

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Segeln auf dem Ijsselmeer

Am Sonntagnachmittag, den 13. August, machte sich ein Teil der Q2 gemeinsam mit Frau Rockel, Herrn Lichte, Herrn Dohmann und Herrn Heimbring auf den Weg in die Niederlande. Im Hafen von Harlingen angekommen, konnten wir uns schnell an Bord in unseren Kajüten einrichten und die Serviceteams haben schon angefangen das Gemüse zu schnippeln und das Essen zu kochen. Nach einem gemütlich ausklingendem Abend und dem Beobachten der Sterne konnten wir ausgeruht am nächsten Morgen auf den zwei Segelschiffen ,,Averechts‘‘ und ,,Vliegende Draeck‘‘ in den Tag starten.

Nach dem gemeinsamen Frühstück legten wir ab und es ging aus dem Hafen hinaus, so dass wir anschließend direkt auf die Nordsee in Richtung Terschelling gesegelt sind. Schnell wurden die ersten Segel gesetzt und der Wind trieb uns auf das offene Meer. Bevor wir selbst ans Werk durften, wurden uns erst einmal ein paar grundlegende Schiffskenntnisse erklärt. Die kurze Einführung in die Knotenlehre und das richtige Halten und Setzen der Segel verlief problemlos. Die Matrosen haben uns an den drei Segeln positioniert und unsere Crews haben erstmalig erfolgreich ein Segel gesetzt. Mit dem Rauschen der Wellen und der warm strahlenden Sonne wurde der Tag gemütlich auf dem Deck verbracht. Es wurde aber nicht nur gefaulenzt, sondern auch ständig für gute Musik gesorgt und so wurde gemeinsam gesungen und getanzt. Nach einer Weile konnte man erstmalig wieder Land sehen. Während sich alle gesonnt haben, wurden wir zusammengerufen, die Segel mussten wieder rein. Gemeinsam mit viel Kraft und der Unterstützung der Matrosen lief alles nach Plan ab. Es ging Richtung Hafen. Angekommen wurde erstmal die Insel erkundet und das andere Boot gesucht. Das nächste Serviceteam machte sich ans Werk und zauberte uns die nächste Mahlzeit. Der Abend endete mit müden Crewmitgliedern und einer lustigen Kartenspielrunde. Die ersten wanderten in ihre Kojen und ein paar andere haben es sich in ihren Schlafsäcken auf dem Deck gemütlich gemacht.

Gemäß des Mottos mit dem frühen Vogel kamen am Dienstagmorgen nach und nach alle aus den Kajüten hervor und das Frühstück wurde schon vorbereitet. Im Anschluss versammelten sich alle oben an Deck, um den nächsten Segeltörn Richtung Vlieland vorzubereiten. Jeder wusste sich zu positionieren und auf Zeichen des Skippers wurden die Seile gezogen, um die Segel zu setzen. Die Sonne schien in unsere Gesichter und wir haben die Sonnenstrahlen komplett ausgenutzt. Der zweite Tag war um einiges windiger. Nicht nur, dass wir schneller unterwegs waren, die Schräglage wurde immer mehr. Unerwartet schwankte das Boot hin und her und auf den Tischen rutschten die Gläser. Aber nicht nur die Gläser verloren das Gleichgewicht, auch wir sind das ein oder andere Mal mit dem Boot mit geschaukelt. Die Schräglage hatte niemanden zu schaffen gemacht. Sie sorgte stattdessen für viel Gelächter und Freude.

Der warme Abend wurde ausgiebig ausgenutzt: Ein Teil der Crew ist mit Fahrrädern die Insel erkunden gefahren, während die anderen sich 100 Meter weiter im Meer abkühlen konnten. Neben dem Badespaß wurde auch etwas neues gelernt. Gemeinsam mit Herr Dohmann wurden Krabben geangelt. Mittels einer Schnur, einer Wäscheklammer und einem leckeren Köder wurde etwas weiter im Hafen nach den achtbeinigen Schalentieren Ausschau gehalten. Mit etwas Geduld hatte der erste Krebs zugebissen. Mit viel Aufregung und Begeisterung wurden immer mehr geangelt. Ein netter Seefahrer zeigte uns wie man Krabben richtig hält. So haben sich manche überwunden, die scherenartigen Tierchen selber in die Hand zu nehmen. Zurück ins Wasser gelegt mit ihrem Köder, haben die Krabben, wie auch wir, Ruhe gefunden nach einem ebenso leckeren Abendessen, vom Serviceteam serviert.

Der nächste Tag brach an und auf dem Plan stand für Mittwoch das Watt zu erkunden. Zurück Richtung Terschelling sind wir auf dem offenen Meer stehen geblieben, haben die Anker gesetzt und dem Wasser zugeschaut, wie es langsam verschwand und die Ebbe immer näher kam. Mit einem Sprung ins kalte Wasser ging der Spaß los. Als nur noch Watt in Sicht war, wurden die Bälle ausgepackt und das Ballspiel auf dem Sand konnte starten. Neben Volleyball und Fußball wurde außerdem erforscht, was sich alles so im Watt befindet. Muscheln, Krabben, Garnelen und sogar Seesterne wurden gefunden und beobachtet. Nachdem wir wieder Wasser sehen konnten, ging es für alle zurück aufs Schiff und der Seegang wurde fortgesetzt.

Neben der ganzen Sonne und dem einigermaßen ruhigen Wellengang sorgte ein stärkerer Wind für etwas mehr Aufregung. Das Schiff gewann immer mehr an Seitenlage und die Segel mussten während der Fahrt wieder runtergezogen werden. Mit Wellen, die gegen den Bug schlugen, spritzte das Wasser hoch und der ein oder andere wurde nass. Trotz des Wetters und der dadurch zwischenzeitlich teilweise nassen Bekleidung haben alle zusammengehalten und wir konnten gemeinsam als Crew das Schiff wieder aus der enormen Schräglage holen.

Am Donnerstag ging es auf ins Ijsselmeer durch die Schleuse nach Makkum. Auf See wurde ein kurzer Stopp eingelegt für ein Sprungwettbewerb. Nach beeindruckenden und kreativen Sprungleistungen wurde kurz später schon im Hafen angelegt. Der letzte Abend wurde gemeinsam mit viel Gelächter und Zusammensitzen verbracht. Mit spannenden Kartenspielen und einer Tanzparty wurde es abschließend nochmal zu einem absoluten Spektakel. Am Freitagmorgen ging es zurück Richtung Harlingen, wo der Bus für die Heimfahrt schon auf uns wartete.

Ein letztes Mal setzen wir die Segel und nach gemeinsamer Säuberung der beiden Plattboote konnten wir schon diese schon verlassen, um unser Gepäck im Reisebus unterzubringen. Die Segelexkursion hat unseren Zusammenhalt und den Teamgeist um einiges gestärkt. Es wurden neue Freundschaften geknüpft und unvergessliche Erinnerungen geschaffen.

Angelina Licht, Q2