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Von der
Deutschen Oberschule in Aufbauform
zum Friedrich-Spee-Gymnasium
75 Jahre höhere
Schule in Rüthen
Gründung
der Aufbauschule
Profilierung bis 1932
Zeit des
Nationalsozialismus
Nachkriegsjahre
Dr. Hans Cramer
Die
Ära Herbert Pilters
Alfons
Schäfers
Heutiges
Schulprofil
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Dem Bildungswesen hat die Stadt Rüthen seit dem 18.
Jahrhundert bis heute besondere Bedeutung eingeräumt. Geprägt wurde die
Stadt nach der Tätigkeit des Pfarrers und Schulreformers Friedrich
Adolf Sauer (1795-1803), der neue Unterrichtsmethoden und den sog.
Industrieunterricht im Sauerland einführte, durch das 1876 in der
oberen Rathausetage gegründete - anfangs als provisorisch eingestufte -
Seminar zur Ausbildung von Volksschullehrern. Noch während des 1.
Weltkriegs erfolgte die Übersiedlung des Kaiser-Wilhelm-Lehrerseminars
in einen pompösen neobarocken Neubau inmitten einer Parkanlage mit
Blick ins Möhnetal, unseren heutigen Altbau. Dieser moderne
Gebäudekomplex, der die Stadt Rüthen über 300.000 M kostete, hatte 270
Volksschüler und 90 Seminaristen aufzunehmen.

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Gründung der Aufbauschule 1926
Die Professionalisierung der Volksschullehrerausbildung - das
Abitur wurde z.B. zu einer Aufnahmevoraussetzung gemacht - führte zu
Beginn der 20er Jahre zum Abbau der zahlreichen Lehrerseminare. Als das
Rüthener Seminar 1926 schließen musste, hatten 1462 Seminaristen die
Befähigung zur Anstellung im Volksschuldienst erworben. Das Bemühen um
einen Ersatz hatte 1926 Erfolg. Auf Initiative des geistlichen Prorektors
Eisenhut - eines führenden Mitglieds im Rüthener Zentrum - und mit
Unterstützung durch den Oberschulrat Hellwig aus dem
Provinzialschulkollegium Münster erhielt Rüthen als eine der letzten
Schulen in Preußen eine höhere Schule in Kurzform, die "Staatliche
Oberschule in Aufbauform", eine sogenannte Aufbauschule. Diese neue
Form - aus kulturpolitischen Motiven besonders auf dem Lande
eingerichtet - baute auf einer siebenjährigen Volksschulzeit auf und
vermittelte begabten Schüler(inne)n in sechs Jahren das Abitur.
Inhaltlich wurde die Schule in Rüthen als "Deutsche Oberschule"
geführt. Sie war damit deutschkundlichen Vorstellungen verpflichtet und
sollte vor dem Hintergrund des verlorenen Krieges und der aus
kulturkritischer Sicht als eher dekadent eingeschätzten Entwicklung in
den Großstädten als bäuerlicher "Jungbrunnen" fungieren, aus dem das
Volk "immer wieder das reine Quellwasser seiner völkischen
Ursprünglichkeit schöpfen" könne.

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Profilierung unter den Schulleitern
Schniedertürns und Fluck bis zum 1. Abitur 1932
Die angesichts einer starken Lehrerfluktuation schwierige
Aufbauphase ab 1926 oblag dem geistlichen Studienrat Philipp
Schniedertüns. Ihm gelang es, die Akzeptanz der Schule in der
Bevölkerung weitgehend zu sichern und damit ihre offizielle
ministerielle Anerkennung zu erhalten. Nach einer Aufnahmeprüfung
begannen 1926 in der Untertertia 16 Jungen und 4 Mädchen. Nur über die
- kirchlicherseits abgelehnte - Koedukation konnten angemessene
Schülerzahlen erreicht werden. Während die Unterrichtsinhalte eher
kulturpessimistisch und konventionell waren, fielen die Mädchen aber im
Turnunterricht durch selbst genähte Hosen auf, erregten sie in der
Kleinstadt Aufsehen bei Schwimmübungen in der Möhne oder auch durch
Bubikopf-Frisuren.
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Klareres Profil gewann die Schule
ausweislich der Revisionsbesuche des Schulkollegiums ab 1930 durch
Schniedertüns' Nachfolger, den besonders literarisch und musisch gebildeten Studiendirektor
Dr. Hans Fluck, der ihre Konsolidierung 1932 mit dem ersten Abitur
abschloss. Aus der Eingangsklasse erhielten drei Mädchen und sieben
Jungen das Abitur. Unterstützt besonders vom geistlichen
Studienassessor Dr. Wilhelm Kahle entwickelte sich die Stadt
auch durch die Aufbauschule - 1931 mit 70 Jungen und 24 Mädchen in
sechs Klassen - zu einem kulturellen Zentrum im südlichen Kreis
Lippstadt. Die starke literarische Ausrichtung des Deutschunterrichtes
mit einem großen Lektürepensum, die schriftliche Abiturprüfung auch im
Fach Geschichte oder Erdkunde, das Angebot von philosophischen,
deutschkundlichen, naturwissenschaftlichen und musischen
Arbeitsgemeinschaften und die Öffnung der Schule nach außen über
Theaterstücke, Musikabende und naturwissenschaftliche Vorträge sowie
die katholische Prägung des Unterrichtes und des Schullebens sicherten
das Ansehen der Schule in der Bevölkerung. Daher waren den Jungen
sonntägliche Fußballwettkämpfe verboten und die Teilnahme der Mädchen
an den üblichen nächtlichen Feiern nicht gern gesehen. So hieß es in
eine Mitteilung des Schulleiters, die den "guten Ruf der Anstalt"
schützen sollte, an einen Vater:
- "Am Montag dieser Woche hat die UI unserer Schule eine
Klassenfeier veranstaltet, die sich bis 2 Uhr nachts ausgedehnt hat. An
dieser Feier haben Lehrer oder andere Respektspersonen nicht
teilgenommen. Wir gönnen der Jugend von Herzen einige freundliche
Stunden, aber es entspricht den einfachsten Forderungen des Taktes,
dass eine Veranstaltung dieser Art unter Aufsicht
verantwortungsbewusster Personen vor sich geht. Es erfüllt mich daher
mit Schmerz, erfahren zu müssen, dass auch Ihre Tochter Maria sich bis
zum Schluß an der Klassenfeier beteiligt hat, und ich kann nicht
glauben, dass dieses Verhalten Ihre Billigung findet. Wenn ich auch zu
der sittlichen Haltung Ihrer Tochter ein unbegrenztes Vertrauen habe,
so sind solche Vorkommnisse geeignet, den Gegnern der
Gemeinschaftserziehung Waffen in die Hand zu geben und somit auch das
Dasein unserer Schule zu gefährden."
Aufgrund der Verarmungsprozesse zum Ende der Weimarer Republik
und des zu zahlenden Schulgeldes blieb aber die Zahl der Schüler(innen)
und besonders der Kinder aus der Arbeiterschicht deutlich hinter den
Erwartungen zurück.
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Zeit
des Nationalsozialismus
Von 1932 bis 1945 leitete Studiendirektor Dr. Heinrich
Steinrücke die Schule mit autoritärem Gehabe. Zum 1. Mai 1933
traten er und alle anderen Lehrer - auch der Geistliche Dr. Kahle - der
NSDAP bei. Beeinflusst vom Pathos der "Erneuerung" und des "nationalen
Aufbruchs" sahen sie - im einzelnen unterschiedlich - durch den
Nationalsozialismus die Chance, katholisch-kulturkritische, d.h. vor
allem ständische und antiaufklärerische Vorstellungen durchzusetzen.
Dies wirkte sich in der Anfangsphase teils deutlich auf den Unterricht
und die Abiturprüfungen besonders in den eher ideologieträchtigen
Fächern Deutsch, Geschichte und Biologie als auch auf das Schulleben
(1933/34: geschlossene Teilnahme an öffentlichen Umzügen, fast 100%ige
Mitgliedschaft in HJ, SA, BdM) aus. Allgemeine Affinitäten zu
nationalsozialistischen Grundhaltungen waren zu erkennen, doch
rassistische Positionen wurden kaum bezogen. Besonders der sehr
schülerorientierte ehemalige Franziskaner, Studienrat Dr.
Ferdinand Hammerschmidt erwies sich öffentlich als begeisterter und
begeisternder Propagandist Hitlers - u.a. bei Sonnenwendfeiern. Die
örtliche Diskriminierung/Verfolgung von Sozialdemokraten, Kommunisten
und Juden fand keine Beachtung. Seit ca. 1935 verwahrten sich die
Lehrer aber zunehmend gegen die einschränkenden Zumutungen der NSDAP
gegenüber dem kirchlichen Terrain. Dr. Kahle trat aus der Partei wieder
aus. Die staatliche Neuordnung des höheren Schulwesens 1938 und die
deutschen Angriffskriege von 1939 an beeinflussten den
Unterrichtsablauf erneut, u.a. durch Lehrerversetzungen,
Flakhelferdienste, 1945 Unterbringung des evakuierten
Elisabeth-Krankenhauses aus Bochum in Teilen des Gebäudes; sachbezogene
Kontinuität war erschwert, Jungen erhielten nach Obersekunda das
Notabitur. Schü1er(innen) erinnern sich nicht nur für die Kriegsjahre
an fachkundige Lehrer, die vom christlichen Glauben überzeugt waren,
ohne ihnen aber demokratische Vorstellungen nachzusagen. Nach 1933
stieg die Schülerzahl deutlich: 1937/38 auf 119 Jungen und 46 Mädchen,
1944 auf 92 Jungen und 108 Mädchen - viele kamen von auswärts und
lebten besonders im Winter in Rüthener Pensionen/Familien.
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Nachkriegsjahre
Vor der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde die Schule im
März 1945 geschlossen; nach den ersten Entnazifizierungsmaßnahmen
erfolgte ihre
Wiedereröffnung durch den dienstältesten und als politisch unbelastet
geltenden Lehrer StR Verhoeven am 26. März 1946. Von November
1947 an stand sie unter der Leitung von Oberstudiendirektor Dr.
Adolf Poschmann. Der normale Schulbetrieb wurde anfangs ergänzt
durch Sonderlehrgänge für sog. Notabiturienten. Mit der Errichtung des
katholischen Schülerheimes St. Petrus Canisius 1949, das
besonders der Unterbringung heimatvertriebener Schüler dienen sollte,
die vorher behelfsmäßig im alten Rathaus gewohnt hatten, erhielt die
Schule weiteren Zuwachs.
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Unter der Leitung von
Oberstudiendirektor Dr. Felix Taubitz (1950-1955), der schon
Direktor der Aufbauschule in Habelschwerdt/Schlesien gewesen war, erfolgte nach den Startschwierigkeiten der
Nachkriegszeit eine gewisse Konsolidierung der Schule. In seine Zeit
fiel 1953 die Einrichtung des ersten Förderlehrgangs für
Flüchtlinge aus der SBZ und für Spätaussiedler mit 20 Schülern.
Obgleich von kleiner Statur, war er ziemlich autoritär und unnahbar,
aber energisch und spontan, was auch sein Spitzname "Feuer-Felix"
hinlänglich verdeutlicht. |
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Dr. Hans Cramer: Schulleiter von 1955 bis
1976
Mit Dr. Hans Cramer, der vom
Laurentianum in Arnsberg kam, erhielt die Schule 1955 einen jungen
Leiter, der die Schule bis 1976 prägen sollte. Von 1957 an firmierte
sie unter der Bezeichnung Staatl. Aufbaugymnasium Rüthen. Ein
Sportplatz parallel zum Schlangenpfad im Park und eine neue Turnhalle
in den 50er Jahren, Lehrschwimmbecken und Physik- sowie Biologietrakt
in den 60er Jahren waren notwendig geworden, um einen moderneren
Unterricht der wachsenden Schülerzahl (1966: 504) bieten zu können.
1974 erfolgte durch den sog. Neubau einschl. Pausenhalle und 2.
Turnhalle eine umfassende Erweiterung der Schule, dem aber der
Sportplatz wieder weichen musste.
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Ein bedeutender bildungspolitischer
Einschnitt war der 1.12.1966. Die Dauer des Aufbaugymnasiums wurde um
ein Jahr auf sieben Jahre verlängert und ein grundständiges
Gymnasium neusprachlichen Typs angegliedert. Mit dem 1. Januar 1974
ging das bisher staatliche Gymnasium in städtische Verantwortung
über. Zum 1. 8. 1974 erfolgte die Einführung der "differenzierten
Oberstufe" mit der Aufgabe des Klassenverbandes zugunsten eines
individuelleren Kurssystems, das seither mehrmals reformiert wurde,
indem die Wahlfreiheiten teilweise wieder eingeschränkt wurden. |
Oberstudiendirektor Dr. Cramer kann
als bedeutende Persönlichkeit angesehen werden. Wenn auch die genannten
umfassenden äußerlichen Erweiterungen der Schule und mehr noch die
innere Entwicklung seine Tatkraft bezeugen, so waren es aber in erster
Linie seine charakterliche und geisteswissenschaftliche Bildung und
sein Humanismus, die sein pädagogisches Wirken bestimmten. In seiner
Ära bekam das Rüthener Gymnasium verstärkt das, was man den Geist einer
Schule nennt, den nicht nur Schüler und Lehrer spürten und mittrugen,
sondern auch die umwohnende Bevölkerung. |
Dr. Cramer betrachtete die
bildungspolitischen Neuerungen durchaus skeptisch: die Aufgabe der
Klassengemeinschaft (in der Oberstufenreform) ebenso wie die
"Sterilität" der Richtlinien, die sich schon in der Deformierung der
Sprache - "Performanz", "Evaluation" - verrate. Zwei Jahre vor seinem
Abschied aus dem Schuldienst schreibt er: Kann das "Gymnasium Rüthen
unter so viel Reformierung (sic!) überhaupt sein Wesen wahren ..., wird
es weiter in seiner Eigenart bestehen ..., wird es untergehen?"
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1976
- 1992: Die Ära Herbert Pilters
Wer konnte die Nachfolge Dr. Cramers antreten? Nachdem sich
das Kollegium die Vorstellungen mehrerer auswärtiger Bewerber angehört
hatte, bildete sich immer stärker die Meinung heraus, dass der
bisherige Stellvertreter, StD Herbert Pilters, der sich in der
Verwaltung der Schule bewährt hatte und der zugleich eine überzeugende
Kommunikationsfähigkeit bewies, die Leitung des Gymnasiums übernehmen
sollte. Er wurde 1976 mit großer Mehrheit gewählt und dementsprechend
von der Stadt Rüthen bestätigt.
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Mit seiner sachlichen,
ausgleichenden und unprätentiösen Art leitete Oberstudiendirektor
Pilters - ausgestattet mit einem herausragenden Organisationsvermögen -
die traditionsreiche Anstalt wirksam und sicher durch die Klippen der
vielen neuen Anforderungen. Ihm gelang es, entsprechend den
demokratischen Ansprüchen des neuen Schulmitwirkungsgesetzes neben dem
Kollegium verstärkt auch Eltern und Schüler(innen) in die
Schulentwicklung einzubeziehen. |
OStD Pilters hat zentrale
Herausforderungen bewältigt, indem er die differenzierte Oberstufe
ausbaute und insgesamt das Schulprofil weiterentwickelte. Ihm oblag es,
ein weiteres Wachsen der Schülerzahl bis auf 1116 zu organisieren, mit
dem die Erweiterung des Kollegiums kaum Schritt halten konnte. Aus der
idyllischen Schule mit ca. 100 Schüler(inne)n 1932, 533 Schülern 1967,
863 Schülern 1974 war 1980 eine große Einrichtung mit 72 Lehrer(inne)n
geworden, die mit vier Klassen in die gegenüberliegende Berufsschule
ausweichen musste und zusätzlich einen zweiräumigen Pavillon belegte.
Entsprechend der Tradition der Schule, Vertriebene zu fördern, wurden
1982 bis 1988 vietnamesische Schüler und Schülerinnen, sog. "boat
people", aufgenommen und von 1990 bis 2000 viersemestrige
Sonderlehrgänge zur Erlangung der Hochschulreife für Aussiedler -
überwiegend aus Rußland und Kasachstan - durchgeführt. Das Schülerheim,
das teilweise für über 100 Jungen Lebensstätte war, musste 1988 wegen
zu geringer Auslastung aufgegeben werden. |
Und die Aufbauschule? Mangels
Nachfrage lief dieser Zweig, der bereits seit etlichen Jahren nur noch
einzügig geführt wurde, ab 1993 aus. Er ist durch die erhöhte
Übergangsquote der Schüler(innen) von der Grundschule zum
grundständigen Gymnasium verdrängt worden.
Geblieben ist aber das musische Profil, das im Bereich Theater mit der
Gründung von "Spectaculum", im Bereich Musik durch Chor/Orchester und
seit über 10 Jahren auch durch Musicals und Kunstausstellungen
akzentuiert wird.
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Seit
1992: Schulleitung durch Alfons Schäfers
Nachfolger des pensionierten Schulleiters
Pilters wurde 1992 Oberstudiendirektor Alfons Schäfers, der
vorher am Theodorianum in Paderborn beschäftigt war. 1993 wurde
organisatorisch die Fünf-Tage-Woche in einer besonderen
Rüthener Variante eingeführt. Um für die Unter- und
Mittelstufenschüler(innen) auf den Unterricht in der 7. Std. zu
verzichten, der auch für viele von ihnen fahrtechnische Schwierigkeiten
gebracht hätte, findet nun ein langer Mittwoch statt, d.h.
nach einer Mittagspause von einer Stunde, die auch für
Arbeitsgemeinschaften genutzt werden kann, werden noch zwei Stunden
unterrichtet. Zusätzlich ergeben sich für einige Klassen durch diese
Regelung Möglichkeiten für Förderunterricht und die Teilnahme an
Chor/Orchester. 1994 regte die Schulkonferenz an, das Städtische
Gymnasium nach Friedrich Spee zu benennen, was vom Rat der Stadt Rüthen
begrüßt wurde. Mit Friedrich Spee haben wir einen Namenspatron
gefunden, der mit seinem literarischen Schaffen, seiner Streitschrift
Cautio criminalis und seinem couragierten persönlichen Einsatz für
Verfolgte und Notleidende auch heute noch ein Leitbild für Humanität
und Menschlichkeit darstellt.
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2000 stockte man den Neubau um eine
Etage auf, um großzügige Flächen besonders für moderne Fachräume zu
erhalten. So entstanden ein weiterer Computerraum, ein neuer Musikraum,
ein Medienraum besonders für Gruppenarbeit und zwei Kunst- bzw.
Textilräume. Zugleich wurden in vielen Räumen Computer mit
Internetanschluss und Beamer zur Verbesserung der Informations- und
Präsentationsmöglichkeiten installiert. Auch ein kleines Internet-Cafe
ist inzwischen eingerichtet worden.
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Heutiges Schulprofil
Das Friedrich-Spee-Gymnasium, das am 22. September 2001 sein
75-jähriges Jubiläum mit einem Festakt und einer abendlichen Feier
begangen hat, erwies sich seit 1926 erst als Aufbauschule, heute als
grundständiges Gymnasium mit einem weiten Einzugsbereich als
kulturelles Zentrum des südlichen Kreisgebietes. Mit seinen 635
Schüler(inne)n hat das Gymnasium heute eine Größe, die eine vielfältige
fundierte Ausbildung, aber zugleich auch ein gut überschaubares
Gemeinschaftsleben ermöglicht.
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Auf Ehemaligentreffen und über die
Rüthener Hefte wird immer wieder belegt, dass die Tradition der
Schule,
- pädagogische Arbeit mit Schülern unterschiedlichster
sozialer und geographischer Herkunft zu leisten,
- einer höheren Schule adäquate fachliche Anforderungen
inhaltlicher und methodischer Art zu stellen,
- die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler(innen) auch
durch musische Angebote (Theater, Konzert, Chor),
Schüleraustauschprogramme (USA, England, Frankreich, Lettland) und
Betriebspraktika zu fördern,
eine vielseitige Bildung gewährleistet, die es den
Abiturient(inn)en erleichtert, ihren Platz in Beruf und Gesellschaft zu
finden.
"Wir blicken mit Freude und
Zuversicht zurück auf 1228 Abiturient(inn)en des Aufbaugymnasiums, 585
Abiturient(inn)en der Förderlehrgänge, 1480 Abiturient(inn)en des
grundständigen Gymnasiums (davon 193 von der Haupt- oder Realschule),
37 vietnamesische Abiturient(inn)en, 263 Abiturient(inn)en der
Sonderlehrgänge und zahlreiche andere junge Menschen, die die Schule
u.a. mit der Mittleren Reife oder dem Fachabitur verlassen haben, und
danken der Stadt Rüthen, die dies mit ihren zukunftsorientierten
Investitionen ermöglicht hat."
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Hans-Günther Bracht / Ulrich Grun
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Literatur/Quellen:
Aktenbestand im Schularchiv
Bracht, Hans-Günther, Das höhere Schulwesen im Spannungsfeld von
Demokratie und Nationalsozialismus. Ein Beitrag zur Kontinuitätsdebatte
am Beispiel der preußischen Aufbauschule, Frankfurt am Main u.a. 1998
Bracht, Hans-Günther, Rüthen in der Weimarer Republik und im
Nationalsozialismus, in: Bockhorst, Wolfgang/ Maron, Wolfgang (Hrsg.),
Geschichte der Stadt Rüthen, Paderborn 2000, S. 763-869
|
Layout: Harald Jütte
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Friedrich-Spee-Gymnasium
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Lippstädter Str. 8
| 59602
Rüthen
Telefon:
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